Korkrecycling
Nur 10 Prozent aller Korken werden dem Recycling zugeführt. Dabei lässt sich aus den Flaschenverschlüssen ein natürlicher Dämmstoff herstellen. So wird nicht nur die Umwelt geschont, durch die Korkenverarbeitung werden auch Arbeitsplätze geschaffen.
Nachdem man einen guten Wein genossen oder anlässlich eines Geburtstags mit einem Glas Sekt angestoßen hat, bleiben zwei Dinge übrig: Eine Glasflasche und ein Korken. Die Glasflasche „wandert“ in den Altglascontainer und wird wieder zu neuem Glas verarbeitet. Aber wohin mit dem Flaschenkorken?
Der aus der Korkeiche hergestellte Flaschenstopfen sollte nicht mit dem Hausmüll – auch nicht in die Biotonne – entsorgt werden, denn er lässt sich wunderbar wiederverwerten. Um dies zu gewährleisten sollten Korken - sowie naturbelassene Korkreste, die beim Verlegen eines Korkbodens übrig geblieben sind - in der Kork-Sammelstelle abgegeben werden.
In Neunkirchen steht dafür ein großer Korb im unteren Foyer des Rathauses bereit. Dort können übrigens auch Batterien und Energiesparlampen umweltgerecht entsorgt werden.
Sind genügend Korken gesammelt, werden diese zunächst in einem Salzstollen in Siegen zwischengelagert. Ist dieses Depot gefüllt, wird das Naturmaterial in großen Lkw abgeholt und in die Ortschaft Kork in der Nähe von Kehl am Rhein transportiert.
In der Behindertenwerkstatt des Epilepsiezentrums Kork werden die Flaschenkorken zunächst geschrotet und dann zu Dämmstoffgranulat bzw. Leichtlehm-Baustoffe für den ökologischen Hausbau weiterverarbeitet. Kork ist undurchlässig aber atmungsaktiv, fault nicht, ist elastisch und leicht, schließlich besteht er zu 90 Prozent aus Luft. Dank dieser Eigenschaften ist er ein idealer Dämmstoff, der sich gegen Hitze und Kälte einsetzen lässt, Schall mindert und Erschütterungen dämpft.
1991 wurde die Aktion „Korken für Kork“ gestartet. Seit dem werden jährlich rund 100 Millionen Korken, das sind etwa 3000 cbm verarbeitet. Auf diese Weise wird Müll vermieden und ein Naturstoff sinnvoll weiterverwertet. Die Verarbeitung wird derzeit von 12 Menschen mit verschiedenen Behinderungen übernommen und sichert darüber hinaus weitere Arbeitsplätze.