Ortsteilgespräche "6 aus Neunkirchen"
Die Umsetzung der Maßnahmen schreitet kontinuierlich voran.
Die Bürgerinnen und Bürger in Neunkirchen hatten in den vergangenen Jahren viele Möglichkeiten, sich aktiv in die Entwicklung der Gemeinde einzubringen. Unter dem Titel „Neunkirchen handelt“ gab es mehrere Bürgerbeteiligungsverfahren die Ortsmitte betreffend. Auch beim Mobilitätskonzept oder dem Fußgängercheck waren die Menschen vor Ort aufgerufen, ihre Vorstellungen zu äußern.
Am 6. September 2021 startete die Gemeindeverwaltung in die nächste Runde der Bürgerdialoge. Die Jugendkonferenz und fünf Ortsteilgespräche wurden unter dem Titel „6 aus Neunkirchen – Wir machen Zukunft in der Hellergemeinde“ im Rahmen des Programms „Heimat-Werkstatt“ mit insgesamt rund 31.000 Euro vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung NRW gefördert. Auch die Sparkasse Burbach-Neunkirchen unterstützte die Reihe finanziell. Fachlich begleitet wurde sie von Mitarbeitern der Verwaltung und vom Stadtentwicklungsbüro Loth. Einen besonderen Clou bildete das sogenannte Graphic Recording - eine Technik, mit der Veranstaltungen, Prozesse und Themen grafisch visualisiert werden. Die erarbeiteten Ideen wurden so zu außergewöhnlichen Kunstwerken, die nun in den Ortschaften präsentiert werden.
Ziel der Reihe war es, in jedem Ortsteil zu identifizieren, was gut und erhaltenswert und was verbesserungswürdig ist. Dazu brauchte es Wünsche und Ideen, aber auch Kritik aus der Bürgerschaft. Nach Ortsrundgängen wurden die Vorstellungen der Bürger daher in Gruppen diskutiert und im Herbst 2022 bei einer Abschlussveranstaltung mit den Vorständen der fünf beteiligten Heimatvereine in konkrete Maßnahmenvorschläge überführt. Die im März 2023 im Rat vorgestellte Dokumentation finden Sie im Downloadbereich.
Umsetzung der Maßnahmen (Stand Februar 2024)
„Vor etwa einem Jahr ist die Dokumentation der Ortsteilgespräche veröffentlicht worden. Nun gilt es, am Ball zu bleiben und regelmäßig nachzuhalten, welche Maßnahmen bereits umgesetzt wurden“, betont Neunkirchens Bürgermeister Marco Schwunk. Denn das Ziel des Beteiligungsformats sei nicht nur der bloße Austausch von Verwaltung und Bürgerschaft gewesen, sondern die Erarbeitung eines Leitfadens für die mittelfristige Entwicklung der Dörfer. Daher müsse sukzessive an der Umsetzung der Projekte gearbeitet werden. „Einige konnten in den zurückliegenden Monaten bereits umgesetzt werden, weitere sind im Hintergrund in Planung“, ordnet Sylvia P. Heinz, Leiterin der Stabsstelle Regionale Entwicklung, ein.
Beim Ortsteilgespräch in Altenseelbach war die verkehrliche Situation rund um den Tunnel ein Thema. Hier konnte zwischenzeitlich die Anordnung von Tempo 30 erwirkt und eine Beleuchtung des Tunnels vorgenommen werden, um das Gefahrenpotenzial insbesondere für Fußgänger und Radfahrer zu minimieren. Außerdem wurde zwecks Umsetzung eines Parkraumkonzepts für den Bereich der beiden Kitas ein Fachbüro beauftragt, welches auf Grundlage einer Elternbefragung Vorschläge zur Minderung der Gefahrensituationen durch Parksuchverkehr und zu Fuß eintreffender Kinder ausarbeitete. Ebenfalls ein Thema war damals die Attraktivierung des Verkehrsübungsplatzes. Dieser wurde zwischenzeitlich geschlossen. Hier wird der MSC Freier Grund ein neues Konzept für die Zielgruppe der E-Motorrad- und Fahrradfahrer umsetzen.
Dem Wunsch der Salchendorfer nach einer Modernisierung des Spielplatzes am Wodanstolln konnte die Gemeinde bereits im Frühjahr des vergangenen Jahres nachkommen. Dort fanden auch die Bänke, die vormals auf dem Brunnenplatz beim Rathaus standen, ein neues Zuhause, sodass die Eltern nun bequeme Sitzgelegenheiten vorfinden, wenn sie ihren Kindern beim Spielen zusehen. Zudem wurden die Glascontainer aus dem Bereich der Ortsmitte („Kurven-Willi“) zum Familienbad versetzt. Stattdessen wurde hier die E-Bike-Verleihstation der Velocity Siegerland GmbH aufgebaut. Ein weiteres großes Thema war das „Verkehrskonzept für Salchendorf“. Zum Schutz der Kleinsten wurde im Zuge des Schulischen Mobilitätsmanagements bereits mit Neuordnungen im Bereich der Grundschule und des Kindergartens begonnen, unter anderem durch die Einrichtung einer Hol- und Bringezone. Außerdem wurde an der Grundschule Salchendorf im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche ein Mobilitätsaktionstag durchgeführt.
In Struthütten werteten der Heimatverein und der Bauhof in mehreren Arbeitseinsätzen den Rastplatz am „Eichelchen“ auf, sodass dieser seither wieder zum Verweilen einlädt. Außerdem konnte die Mehrzweckhalle im Juni letzten Jahres wieder für die ursprüngliche Nutzung freigegeben werden, nachdem diese infolge der Fluchtmigration wegen des Ukraine-Kriegs als Notunterkunft geblockt worden war.
Mit dem Vorstand des SuS Wiederstein wurden bereits mehrere Gespräche zur Weiterentwicklung des Sportheims und der Sportplatzfläche geführt. Aufgrund der bevorstehenden Errichtung eines Mobilfunkmasts an der Rückseite des Sportplatzes wurden weitere Planungen jedoch zunächst auf die Zeit nach der Bauphase vertagt. Die auf dem „Holzplatz“ befindlichen Container sollen versetzt werden, um auf dem zentralen Platz ein attraktiveres Erscheinungsbild zu schaffen. Der Entsorger ist beauftragt, diese zunächst nach Zeppenfeld zu verlagern – mit der Perspektive, bei Erschließung der Bauplätze oberhalb der Bahn dort einen Standort zu verwirklichen.
Auch bei den ortsteilübergreifenden Maßnahmen hat sich bereits einiges getan. Ein sehr schönes Projekt im Bereich „Themenwanderwege“ hat der Heimatverein Zeppenfeld mit der Einrichtung des Kinderwegs umgesetzt. Die Gestaltung der Stromkästen im Gemeingebiet ist ebenfalls 2023 weiter vorangeschritten. So wurden Verteiler in der Pfarrau, in Neunkirchen, Salchendorf und Wiederstein sowie auf dem Rassberg verziert. Auch das gewünschte Radverkehrskonzept wurde zeitnah nach den Ortsteilgesprächen – gemeinsam mit der Gemeinde Burbach – beauftragt und steht aktuell unmittelbar vor dem Abschluss. Zugleich wurde die Radinfrastruktur kontinuierlich weiter ausgebaut.
Weitere Projekte und Veranstaltungen
Außerdem entwickelten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeinde Neunkirchen eigene Ideen zur Belebung der Ortschaften und nahmen weitere Anregungen aus der Bevölkerung auf.
- So fand am 9. Juni 2024 ein Hofflohmarkt-Aktionstag in Altenseelbach und Struthütten statt. Alle Einwohnerinnen und Einwohner der beiden Ortsteile sowie die dort ansässigen Vereine sind herzlich eingeladen, sich zu beteiligen und zu einem bunten Aktionstag und zur Belebung der Ortschaften beizutragen.
- Ebenfalls in Struthütten wird am 7. September 2024 ein Rock-Festival stattfinden. Sechs lokale Bands spielen bei freiem Eintritt auf dem Gelände der PWS Offroad GmbH. Neunkirchener Vereine sorgen für das leibliche Wohl der Besucherinnen und Besucher.
- Auf dem Rassberg wird derweil kontinuierlich das Sport- und Spielgelände „Aktivpark Rassberg“ ausgebaut. Im dritten Bauabschnitt entstanden weitere Spielmöglichkeiten und es wird durch Geländemodellierungen und einen Landschaftsrahmen ein neuer Zugang zum Areal direkt über den Parkplatz geschaffen. Im vierten Bauabschnitt sollen dann noch ein Dirtbike-Park sowie mehrere Spiel- und Sportgeräte verwirklicht werden.
Und im Kernort Neunkirchen ist sowieso einiges los. Dort werden mehrere Maßnahmen aus dem Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept (INSEK) von 2019 umgesetzt. Die größte ist sicherlich die Umgestaltung des Rathausplatzes, auf dem fünf neue Gebäude und eine Freifläche mit hohe Aufenthaltsqualität entstehen. Darüber hinaus wird am 24. Mai der Dorfplatz an der Kirchstraße in der historischen Ortsmitte mit einem kleinen Fest eingeweiht. Dort können alle Interessierten Einblicke in die weiteren Maßnahmen des INSEK erhalten, die aktuell im Planungsstadium sind, darunter der „Hellerstrand“ und der „Bürgerpark am Wildenbach“.